Die – zum aktuellen Zeitpunkt noch unveröffentlichte – Antwort von Barbara Hoffs auf eine Leserbrief von Herrn Sachse vom 4. Mai. Interessant auch wegen der eingefügten Zitate aus einer Stellungnahme des Präsidenten der DIG-Schwestergesellschaft in Israel IDG, Herrn Grisha Alroi-Arloser, zu den aktuellen Vorgängen:
Auch wir in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (immer noch die größte binationale Freundschaftsgesellschaft in der BRD) stehen einigen Fakten/Folgen der israel. Politik kritisch gegenüber. Was uns aber massiv stört, ist, mit welcher Heftigkeit, ja Inbrunst Israel als einziger Verursacher des Israel./paläst. Konflikts gesehen wird und dass die Wunschliste zur Beilegung des Konflikts nur an Israel gerichtet wird und nicht auch an die palästinensische Seite. „Gehört nicht zur Intellektualität stets auch das Anhören der jeweiligen Gegenseite?“ (Prof.Dr. M.Wolffsohn, Jüd. Allg., Nr. 18).
Der Präsident der Israel.-Deutschen Industrie- und Handelskammer in Tel Aviv schickte mir folgendes „Statement“:
„……Als Israeli bin ich bei dieser Frage (Rechtmäßigkeit der NGO in Israel(Anm. Hoffs)) sehr ambivalent. Ich halte die Arbeit der Organisationen für wichtig und erachte sie als einen legitimen Teil des israelischen Diskurses….. Einige Freunde sind aktiv bei ähnlichen Organisationen, denen es um die öffentliche Thematisierung der Verhältnisse in den besetzten Gebieten geht. Was mich jedoch enorm stört, ist, dass sich gerade diese beiden vornehmlich aus dem Ausland finanzieren lassen, und sich auch mit eindeutig antiisraelischen, antijüdischen und antisemitischen Personen ablichten und von diesen vereinnahmen lassen. Damit werden sie zu einer Waffe gegen Israel in all seinen Facetten, siehe BDS. Sie fordern die Anklage israelischer Soldaten als Kriegsverbrecher, was uns in eine Reihe mit Regimen stellt, mit denen wir nun wirklich nichts gemeinsam haben. Damit schießen sie über das Ziel hinaus und tragen dazu bei, dass auch fortschrittliche und linke Menschen in Israel sich von ihnen distanzieren.“
Die Organisationen B’Tselem und Breaking the Silence sind dem Auswärtigen Amt, dem amtierenden AM und Altbundespräsident Gauck hinlänglich bekannt. Die Chance, weitere NGO anzuhören, wurde vertan. Warum besucht man immer wieder diese Beiden? Ich weiß es nicht. Vielmehr interessiert mich, weil es mich beunruhigt, woher diese einseitige Betrachtungsweise des Konflikts, diese harte, unerbittliche und auch maßlose Kritik an Israel herrühren.
Barbara Hoffs